Carhartt WIP Outlet Metzingen
Workwear-DNA auf vier Etagen – industriell, flexibel, markentreu
KRAISS realisierte für Carhartt WIP das neue Outlet in der Outletcity Metzingen – mit dem Anspruch der regulären Stores und dennoch spürbarem Outlet-Feeling. Das Konzept stammt von den italienischen Architekten um Andrea Caputo, die Projektleitung Ladenbau von KRAISS und das Baumanagement übernahm INVENTION Architekten. Der Rahmen war sportlich: acht Wochen von Start bis Finish. Trotzdem: Eröffnungstermin gehalten. Ergebnis ist ein klarer, industrieller Look mit warmen Akzenten – flexibel, robust und markentreu. Ein Store, der Carhartt WIP auf vier Ebenen unmittelbar erlebbar macht.
Kunde
Carhartt Work in Progress
Ort
Metzingen Outlet City
Fläche
560m² auf 4 Etagen
Projektzeit
8 Wochen
Architektur
Andrea Caputo, Italien
Fotograf
Daniel Stauch
Carhartt Work in Progress – Workwear, urban interpretiert
Carhartt WIP übersetzt die robuste Workwear-DNA des US-Originals in eine urbane, modische Sprache. Seit 1994 – initiiert von Salomée und Edwin Faeh – prägt die Linie europäische Street‑, Musik- und Skatekultur mit authentischen, langlebigen Materialien und funktionalen Schnitten. WIP steht für eine klare, reduzierte Ästhetik. Die Kollektionen für Herren, Damen und Accessoires verbinden Alltagstauglichkeit mit ikonischen Details – vom charakteristischen C‑Logo bis zu stofflichen Strukturen, die Patina willkommen heißen. Immer mit dem Anspruch an Qualität und Beständigkeit.
Konzept & Dramaturgie – Workwear als Raumidee
Der Store erzählt Carhartt WIP als Raum: ehrlich, funktional, klar. Vom ersten Schritt an trifft Industrielles auf Organisches – Beton, Stahl, Lochblech und Riffelblech bilden das robuste Gerüst; Massivholz setzt warme Kontraste. Alles wirkt reduziert. Die Wege sind sauber, die Flächen ruhig, die Materialien dürfen arbeiten und Patina ansetzen – wie die Kleidung selbst.
In dieser Logik ist jede Etage ein eigenes Kapitel mit eigenem Ziel: mal Bühne für Premium, mal kuratierter Rückzugsort, mal funktionale Warenpräsentation. Dennoch bleibt der rote Faden spürbar: echte Materialien, präzise Details, hohe Flexibilität durch Elemente auf Rollen und versteckten Stauraum. So entsteht ein stringentes Markenerlebnis, das sich schnell an Kollektion, Anlass oder Frequenz anpasst.
Wandanlagen – echtes Gerüst, echter Workwear-Look
Die Wände sind keine Anspielung, sondern echtes Gerüst: ein Raster aus verzinkten Stahlrohren, robust, mit sichtbaren Gebrauchsspuren – genau der raue Charakter, der zu Carhartt passt. Dazwischen sitzen Seekiefer-Paneele und geben der Fläche Ruhe und Struktur. Integrierte LED-Bänder laufen entlang der Linien und bringen die Ware klar nach vorn, ohne zu blenden. Das Ergebnis wirkt funktional und aufgeräumt, mit einer klaren, industriellen Handschrift. Geliefert wurde das System von einem Anbieter, der normalerweise Gerüste für Baustellen baut – hier wird das Handwerk einfach ins Retail übersetzt.
Kassenbereich – roh, präzise, markant
Der Checkout setzt ein klares Statement: Im Mittelpunkt steht der Kassenblock – massiv, ruhig, modern. Statt der ursprünglich vorgesehenen Betonkonstruktion haben Projektleiter Nico Sautter & Team den Look smarter gelöst: eine stabile MDF-Basis, in etwa zehn Arbeitsgängen mit spezieller Spachteltechnik aufgebaut – wirkt wie Beton, bleibt in Haptik und Kantenbild angenehm. Die Oberfläche: rau, mittelgrau, feine Körnung – robust in der Anmutung, präzise in der Ausführung. So entsteht ein präziser, aufgeräumter Bereich, der Frequenz aushält, Orientierung bietet und die industrielle Handschrift des Stores konsequent fortführt. Den Rahmen bilden eine flächenbündige Lochblechwand für Accessoires und ein 3‑Meter-LED-Screen für Logo oder wechselnde Motive.
Zedernholztische – robust, präzise, auf den Punkt
Carhartt und die Architekten brachten klare Vorgaben mit – angelehnt an andere Stores: definierte Maserung, sichtbare Jahresringe, präzise Oberflächen. Das Ergebnis: massive Zedernholztische, hochglanzlackiert, mit handgegossenem Epoxidharz auf Live-Edge-Brettern – 60 mm stark, fugen- und blasenfrei, ungiftig. Warm im Ton, sauber in der Wirkung und dauerhaft im Einsatz. Dazu eine untere Ablage für Legeware und Nahreserve: schnell erreichbar, optisch offen – perfekt zur Carhartt-DNA ohne Schnickschnack.
Wir lieben Projekte, bei denen Material und Idee zusammenfinden. Mit unseren Partnern aus der Region und einem Team, das auch mal um die Ecke denkt, ist hier ein Store entstanden, auf den wir alle richtig stolz sind.
Kabinen EG – Spiegelbox mit Werkstatt-Detail
Im Erdgeschoss sind die Kabinen außen komplett verspiegelt – der Raum wirkt größer, die Fläche bleibt ruhig. Innen setzen Kalkzementputz und großflächige Spiegel einen klaren, nüchternen Rahmen. Ein feines Augenzwinkern Richtung Workwear gibt’s bei den Griffen: Doppelsaugheber dienen als Türgriffe – bekannt von Baustellen und Glasmontage. Das fühlt sich robust an, ist funktional und passt perfekt zur industriellen Handschrift des Stores. Ergebnis: Kabinen, die unaufgeregt wirken, großzügig erscheinen und den Carhartt-Look konsequent weiterführen.
Holzwürfel & Legetische – robust, mobil, made in Germany
In den Obergeschossen kommen Holzwürfel und Legetische für Jeans und Hosen zum Einsatz: gefertigt aus hochwertiger Fichte, produced in Germany. Obenauf liegt eine robuste, verzinkte und beschichtete Blech-Deckplatte – unempfindlich, sauber in der Anmutung. Die integrierte Nahreserve hält Nachschub griffbereit, ohne das Bild zu stören. Dank großer Rollen bleiben die Module mobil und schnell umstellbar.
Fazit – klar & markentreu
Vier Ebenen, klar strukturiert: authentische Materialien, robuste Details und flexible Module übersetzen die Carhartt-WIP-DNA präzise in die Fläche. Echte Gerüstwände, hochglanzlackierte Zedernholz-Tische mit handgegossenem Epoxidharz und der neu gedachte Kassenblock zeigen das Zusammenspiel von Funktion und Gestaltung. Trotz extrem knappem Zeitplan entstand in acht Wochen ein Store mit industrieller Klarheit, warmen Akzenten und spürbarem Outlet-Flow – terminsicher eröffnet.
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